Au Pair in Frankreich 

Erfahrungsbericht von Lea

Coucou :)

Ich heiße Lea, bin 20 Jahre alt und war von Januar bis Juli 2022 sechs Monate lang als Au Pair in Frankreich. Sechs wundervolle Monate, die vor ein paar Tagen mit einem der schwersten Abschiede überhaupt zu Ende gingen.

Aber fangen wir von vorne an: Meine Gastfamilie besteht aus den beiden Gasteltern und zwei Jungs im Alter von fünf und drei Jahren. Sie leben in Rennes, der Hauptstadt der Bretagne. Meine Nervosität vor der Abreise war völlig unbegründet, denn wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden! Ich wurde sofort in die Familie und das Familienleben integriert, sodass ich den Rhythmus und die Gewohnheiten schnell verstand und mich bereits nach wenigen Tagen gut zurechtfand.

In Frankreich herrscht ab drei Jahren Schulpflicht, weshalb beide Jungs täglich von halb 9 bis halb 5 in der Schule waren. Mein „Arbeitstag“ begann dementsprechend auch erst nachmittags, wenn ich sie von der Schule abholte. Dann passte ich auf sie auf, bis ein Elternteil von der Arbeit kam, was meistens gegen halb 8 der Fall war. In Frankreich ist mittwochs für die Kleinen keine Schule, sodass wir da immer den ganzen Tag zusammen verbrachten. 

Je nach Wetter waren wir viel auf dem Spielplatz, in der Bücherei, wir haben gebacken, gepuzzelt, Geschichten gelesen, gemalt, sind Trampolin gehüpft, … es hat sich relativ schnell herauskristallisiert, was die beiden gerne machen. Mir hat es total viel Spaß gemacht, Zeit mit den Jungs zu verbringen und sie sind mir schon nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen! 

Auch mit meinen Gasteltern habe ich mich sehr gut verstanden! Ich habe fast immer mit meiner Gastfamilie gegessen, was echt immer sehr schön und oft auch ziemlich witzig war. Nach dem Abendessen haben wir uns dann oft noch ein bisschen unterhalten, sie haben mir geholfen, mich in der Familie und in der Stadt zurechtzufinden und mich eigentlich immer zu ihren Aktivitäten mitgenommen: wir sind gemeinsam geradelt, waren im Schwimmbad, im Themenpark Puy du Fou, in Paris, in Südfrankreich bei den Eltern meines Gastvaters, haben einen Teil der Ferien immer am Meer bei den Eltern meiner Gastmutter verbracht, … Ich habe wirklich am Familienleben teilgenommen, was ich auch sehr genossen und geschätzt habe.

Auch wenn ich im Haushalt bis auf das Putzen meines Zimmers keine Aufgaben hatte, hab ich dementsprechend aber wie in meiner Familie zuhause auch einfach mitgeholfen und beispielsweise den Geschirrspüler ausgeräumt, beim Tischdecken geholfen, abends mal die Küche aufgeräumt und ab und an Wäsche zusammengelegt.

Neben meiner Arbeit mit den Kindern hatte ich auch ein „Privatleben“ außerhalb der Familie: durch die französische Agentur vor Ort konnte ich schnell andere Au Pairs in Rennes und Umgebung kennenlernen und habe unter diesen richtig gute Freundinnen gefunden. Unter der Woche, während die Kinder in der Schule waren, waren wir in der Stadt unterwegs, haben gemeinsam gegessen oder auch einfach nur getratscht und Neuigkeiten ausgetauscht. Gerade in Bezug auf Kinder-/Familienthemen sind AuPair-Freund*innen wirklich Gold wert! Am Wochenende haben wir dann versucht, so viel wie möglich von der Bretagne zu sehen: wir waren in Saint-Malo, an der Côte de Granit Rose, in Brest, Quimper, an der Pointe du Raz, … lauter wunderschöne Ausflüge! Zudem war ich einmal in der Woche im Tanztraining, wo ich weitere richtig nette (französische) Mädels kennengelernt habe und auch bei der Jahresabschlussaufführung mittanzen durfte.

Einen Sprachkurs habe ich nicht besucht, da es keinen gab, der mir zeitlich und vom Niveau her gepasst hätte. Ich hatte allerdings in der Schule bereits 7 Jahre lang Französisch und habe es vor meinem Aufenthalt auch schon zwei Semester studiert, sodass die Kommunikation relativ reibungslos funktionierte. Im Juni konnte ich dann sogar das DALF C1 ablegen.

Alles in allem durfte ich eine wirklich wunderschöne Zeit als Au Pair erleben, die ich so niemals erwartet hätte. Ich habe die für mich perfekte Gastfamilie gefunden, mit der ich auf jeden Fall in Kontakt bleiben werde (gegenseitige Besuche sind bereits geplant ;)), habe mittlerweile Freunde aus verschiedensten Ländern, habe la vie à la française hautnah miterlebt, mein Französisch verbessert und auch so einiges über mich selbst gelernt. Die Erfahrungen haben mich wachsen lassen und mir Selbstvertrauen und Selbstständigkeit gegeben. Kurzum, Au Pair zu werden war absolut die richtige Entscheidung. (An alle potenziellen zukünftigen Au Pairs: Traut euch und macht es!!:) )

Vielen Dank an ActiveAbroad für die gute Unterstützung bei den Vorbereitungen und fürs Vermitteln der Gastfamilie!!

In diesem Sinne cordialement,

Lea:)

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