Au Pair in Irland

Erfahrungsbericht von Christiane

"Ich war mir schon sehr lange sicher, nach der Schule erstmal ein paar Monate ins Ausland zu gehen. Dabei erschien mir das AuPair Programm die richtige Wahl, um mehr von der Kultur eines anderen Landes mitzubekommen. Da ich in ein englisch-sprachiges Land wollte, es mich aber überhaupt nicht nach Amerika oder Australien gezogen hat, entschied ich mich für Irland - die grüne Insel. Nach ein paar Monaten Suche nach einer Gastfamilie habe ich meine Gastfamilie in der Nähe von Dublin mit einem Jungen gefunden, die sehr nett gewirkt hat und ich ein gutes Bauchgefühl hatte. Nach einem (tränenreichen) Abschied am Flughafen ging es dann schon los nach Dublin. Dort haben meine Gastmutter und mein Gastkind (5 Jahre) mit Blumen in der Hand auf mich gewartet. Sofort habe ich mich wohl gefühlt und nachdem wir am Haus angekommen sind und mir mein Zimmer gezeigt wurde, wusste ich, dass ich eine richtig tolle Zeit hier haben werde. Meine größte Angst war, dass ich keine Freunde bzw. andere AuPairs finden werde, jedoch hat mir meine Gastmutter gleich am ersten Abend die Nummer eines österreichischen AuPairs gegeben, die auch nur zwei Wochen vorher ankam und im gleichen Ort wohnt. Mit ihr habe ich mich gleich am nächsten Wochenende getroffen und für uns beide war sofort klar, dass wir zusammen viel erleben werden, da wir uns von der ersten Minute an super gut verstanden haben. Mit der Zeit habe ich auch einige andere AuPairs kennengelernt, mit denen ich viel unternommen und mich öfters auf ein Guinness oder Cider im Pub getroffen habe.
Mein Alltag war relativ entspannt und ruhig, da ich erst um dreiviertel eins anfangen musste, somit konnte ich ausschlafen. Ich musste Cillian immer um ein Uhr zu Fuß oder mit dem Fahrrad von der Schule abholen. Am Nachmittag haben wir dann Hausaufgaben gemacht und draußen gespielt - wie z.B. Fußball oder Basketball. Auch wenn er manchmal ein richtiger Spitzbub war, habe ich ihn mit seinen blonden Locken sofort ins Herz geschlossen. Mit meinen Gasteltern habe ich mich auch sehr gut verstanden und ich konnte immer meine Wünsche bezüglich Urlaub äußern und diese sind mir auch immer genehmigt worden. Das Gute daran, dass ich nicht so ganz weit weg von Deutschland war, ist, dass man mich relativ leicht besuchen konnte. Somit haben mich einige Freunde und mein Bruder besucht. Es gab eigentlich kaum einen Monat, in dem ich keinen Besuch bekam.
Doch dann kam Corona und hat alles auf den Kopf gestellt. Ich musste mich relativ schnell entscheiden, ob ich sofort meine Sachen packe und heimfliege oder dableibe und weiterhin meinen Gasteltern unter die Arme greife, da sie mich durch die Schulschließung mehr brauchten als sonst. Nach vielen Überlegungen und Telefonaten mit meinen Eltern habe ich entschieden wie geplant bis Mai dort zu bleiben. Jedoch hatte ich in dieser Zeit ständig Angst, dass es keine Flüge gibt, mit denen ich im Mai oder spätestens Juni heimfliegen kann. Es war schon ziemlich bald klar, dass ich nicht an meinem Wunschtermin heimkommen kann, sondern zwei Wochen länger bleibe. Die Coronamaßnahmen waren in Irland etwas strenger als in Deutschland, denn wir durften uns bis Anfang Mai nur 2km von unserem Haus entfernt aufhalten und erst ab Mitte Mai durfte ich wieder meine Freundinnen sehen. In dieser Zeit bin ich noch mehr mit meiner Gastfamilie zusammengewachsen, da ich immer daheim war, länger am Abendessenstisch geblieben bin, meine Gasteltern früher von der Arbeit heimkamen und wir letztendlich natürlich im selben Boot saßen. Nachdem mein Flug zweimal gecancelt wurde und ich viel recherchiert habe, ging letztendlich mein Heimflug am 30.Mai nach Berlin. Der Abschied von meiner Gastfamilie und meinen AuPair Freunden war nicht ganz einfach, aber ich werde sie auf jeden Fall mal besuchen!
Mir hat das dreiviertel Jahr im Ausland sehr gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall wieder machen und weiterempfehlen, denn ich hab in dieser Zeit richtig viel gelernt - nicht nur über eine fremde Kultur und Sprache, sondern auch über mich selbst!"

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