Au Pair in Kanada

Erfahrungsbericht von Bianca

Hey Mama, hey Papa, ich werde für ein Jahr nach Kanada ziehen“. Mit diesem Satz hat im Januar 2020 mein Kanada Abenteuer angefangen und bis jetzt habe ich es noch nicht bereut, alles mir so Vertraute fürs Erste hinter mir zu lassen und 8000km weit weg, zu einer damals noch fast fremden Familie zu ziehen.

Vor anderthalb Jahren konnte ich mir noch nicht einmal ansatzweiße vorstellen, wie sehr dieser Satz bzw. dieser Entschluss mein Leben verändern würde…

Ich habe im Jahr 2020 mein Abitur gemacht. Mit meinem Abschluss in der Hand wusste ich allerdings immer noch nicht wie es für mich weiter gehen sollte. Durch Corona hatte Kanada die Grenzen im Frühling so gut wie komplett dicht gemacht und obwohl ich gerade noch rechtzeitig alle meine Unterlagen einreichen konnte und sogar schon meine Biometrischen Daten schon abgegeben hatte, hörte ich monatelang nichts von der Einreisebehörde. Warum auch… ich durfte sowieso nicht einreisen.

Aufgeben wollte ich meine Hoffnungen auf eine Zeit in Kanada jedoch nicht so schnell und entschied mich, erst einmal zu arbeiten, statt zu studieren und wartete weiter auf mein Visum. Zurückblickend bin ich unfassbar glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben, denn meine fast schon zehn Monate in Kanada, sind so unfassbar schön und bereichernd, dass es einfach die total richtige Entscheidung war, als AuPair nach Kanada zu gehen und auch an diesem Wunsch festzuhalten.

Vor allem in meinen ersten Wochen in Chilliwack in British Columbia war alles so neu und aufregend. Viele Kleinigkeiten, die anders waren als in Deutschland waren aufregend zu entdecken und es war super spannend sich in einem neuen Land mit einer Gastfamilie einzuleben.

Nach ein paar Wochen hat mich leider das Heimweh gepackt und ich war ziemlich niedergeschlagen, weil ich meine Familie und Freunde sehr vermisst habe. Am Wochenende dieser ziemlich schwierigen Woche hat mich meine Gastfamilie zum ersten Mal mit zum Flussbett des Fraser Rivers genommen, wo wir mit Jeeps, Quads und anderen Fahrzeugen durchs Gelände gedüst sind. Das war so eine tolle Erfahrung und einfach so ein schönes Erlebnis, das mein Heimweh auf einmal wie weggeblassen war. Wenige Tage später hatte ich Geburtstag und habe an diesem Tag mit meinem Gastkind und der Freundin meines älteren Gastbruders einen Ausflug gemacht und am Abend kamen einige Familienmitglieder vorbei, um meinen Geburtstag zu feiern.

Zur Weihnachtszeit habe ich meiner Gastmutter fast jeden Abend geholfen, Weihnachtsgeschenke einzupacken, Weihnachten wurde zu einer dreitägigen kleinen Familienparty mit Spielen und Eishockey schauen und über Silvester sind wir nach Vancouver gefahren… wenn ich alles aufzählen würde, was ich hier schon erlebt habe, würde ich mit meinem Bericht nie zum Ende kommen, darum fasse ich es mal so zusammen: Jede Woche ist gefüllt von schönen Erlebnissen und neuen Erfahrungen. Trotz Corona konnte ich hier schon vieles Erleben und habe echt so viele coole Momente in Erinnerung.

Mit meinem Gastkind, einem siebenjährigen Jungen, ist auch ständig etwas Neues los und es wird nie langweilig. Wir verbringen ruhige und entspannte Tage einfach daheim, gehen aber manchmal auch auf Ausflüge, besuchen Freunde oder erledigen was so ansteht. Langweilig wird es nie! Morgens, wenn der Kleine in der Schule ist, habe ich recht viel Freizeit, muss aber auch etwas Hausarbeit erledigen. Währenddessen kann ich die Zeit super nutzen um mit Freunden oder meinen Eltern zu telefonieren. Die Abende verbringe ich entweder mit meiner Gastfamilie oder mit Freunden. Es gibt immer etwas zu erkunden und einfach Chillabende daheim oder bei Freunden sind auch toll.

Eine Zeit als AuPair würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen und auch Kanada würde ich als Reiseland wieder wählen. Für meine Zeit und auch die verbleibenden Monate hier, bin ich unendlich dankbar und würde mich rückblickend keinesfalls anders entscheiden.

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