Au Pair in Norwegen
Erfahrungsbericht von Anna
"Für mich stand schon lange fest, dass ich nach dem Abitur ein Jahr als Au Pair im Ausland verbringen möchte. Ich wollte etwas von der Welt sehen, ein Jahr einfach mal etwas anderes machen und das Au Pair-Programm fand ich schon immer ansprechend. Im April 2020 kam dann aber doch die Ungewissheit hoch, ob das überhaupt noch klappen sollte. Doch meine Organisation konnte mich gut beruhigen und schon einige Wochen später konnte ich meinen unterschriebenen Vertrag in den Händen halten.
Als ich dann Mitte August hier ankam, wurde ich von meiner Gastfamilie ganz herzlich begrüßt. Ich wohne hier etwa 40 Minuten südlich von Oslo, ganz nah am Oslofjord gelegen. Zusätzlich zu meinen Gasteltern gehören auch meine drei Gastkinder, Zwillinge im Alter von 2 Jahren und eine 4-Jährige, zu meiner Gastfamilie. Zu meinen Aufgaben gehört es, beim Bringen und Abholen der Kinder vom Kindergarten zu helfen, mit ihnen zu lesen, spielen oder zu basteln. Ich übernehme auch leichte Hausarbeit, koche manchmal und richte die Lunchboxen für die Kinder her.
An den Vormittagen habe ich viel Freizeit, die ich nutze, um meine Umgebung und auch Oslo zu entdecken. An meinen freien Tagen unternehme ich dann meist etwas mit Freunden und mache längere Ausflüge. Trotz Corona konnte ich hier schon viel erleben. Gemeinsam mit meiner Gastoma war ich schon auf der Familienhütte, ich habe Langlaufen ausprobiert und war gemeinsam mit einer Freundin auch noch in Lillehammer für einen Winterurlaub mit viel Schnee, Rodeln und einer Schlittenhunde-Tour.
Doch nicht nur das Land, sondern auch meine Gastfamilie ist mir sehr ans Herz gewachsen. Meine Gasteltern haben mich bei allem unterstützt und geben mir immer zahlreiche Tipps, was ich hier noch alles machen kann. Die drei Gastkinder können natürlich auch sehr anstrengend sein, aber das ist meist schnell vergessen, wenn sie einen total freudig beim Abholen begrüßen.
In meinem Jahr hier konnte ich nicht nur ein neues Land, sondern auch eine neue Sprache, kennenlernen. Wegen Corona habe ich mich für einen Onlinekurs entschieden, der schlussendlich aber sogar zu meinem Highlight wurde. Hier habe ich ganz viele neue Leute verschiedener Nationalitäten kennenlernen, die in den verschiedensten Ecken Norwegens wohnen und gemeinsam hatten wir immer viel Spaß.
Auch wenn mein Au Pair Jahr während Corona ein bisschen anders ist als ein normales, habe ich die Entscheidung nicht bereut. Ich konnte hier so viel erleben, Neues sehen und auch viel über mich lernen. Das Jahr hier war definitiv eine Bereicherung und ich kann mir kaum eine bessere Art vorstellen, um dieses spezielle Jahr noch ein bisschen positiver zu erleben.
Ich freue mich darauf, auch noch meine letzte Zeit hier zu nutzen und in vollen Zügen zu genießen. Und auch nach dem Ende meines Au Pairs werde ich bestimmt wieder in meine zweite Heimat zurückkehren."