Au Pair in Neuseeland

Erfahrungsbericht von Sophie

Aotearoa – 10 Monate am anderen Ende der Welt!
Dass ich nach meinem Abitur ins Ausland gehen würde, stand für mich schon ein Jahr vor meinem Abschluss fest. Dass ich mein Gap Year aber in Neuseeland verbringen würde , stellte sich dann erst Anfang dieses Jahres heraus. Der Prozess, meine Gastfamilie zu finden, dauerte zwar etwas länger, aber schließlich hatte ich Video-Calls mit 2 Kiwi Familien. Mir war ziemlich schnell klar, welche Familie es für mich werden würde. Mit meinen jetzigen Host Parents habe ich mich auf Anhieb gut verstanden und somit konnte ich mich schon 3 Monate bevor es losging sehr auf meine anstehende Reise und auf das Treffen mit meiner Gastfamilie freuen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die Agentur, die mich an eine wirklich tolle Familie vermittelt hat!

Am ersten August ging es dann für mich los: 30 1⁄2 Stunden unterwegs zur anderen Seite der Erde. Ich bin zuvor in meinem ganzen Leben erst ein einziges Mal geflogen (wobei ich dabei auch nur der Mutti hinterhergedackelt bin) und war dementsprechend nervös und hatte panische Angst, mich nicht zurecht zu finden und meine Flüge zu verpassen.
Die Angst war schlussendlich aber unbegründet – Flughäfen sind so gut ausgeschildert, da findet sich jede*r Doofe zurecht. In Frankfurt bin ich also gestartet, in Dubai und Sydney umgestiegen und am dritten August mittags in Wellington gelandet, wo mich mein Host Dad abgeholt hat. Kurzer Tipp am Rande: Versucht entweder so viel wie möglich zu schlafen, oder schlaft einfach gar nicht (so wie ich... man kann auch einfach viel zu viele nice Filme schauen), aber haltet dann bis Abends durch bevor ihr schlafen geht – dann kommt man besser mit dem Jetlag klar.
Von meiner Gastfamilie und Vespa (dem süßesten Hund der Welt) wurde ich dann sehr herzlich empfangen und meinem Host-Child vorgestellt, das zu dem Zeitpunkt 6 Wochen alt war.
Die erste Woche habe ich mich dann eingelebt, das Baby besser kennengelernt und viel zu viel Netflix mit meinen Gasteltern geschaut. Das Wetter in Wellington war leider nicht das Gelbe vom Ei, als ich hier ankam, aber das hat sich in den folgenden Wochen etwas gebessert (und der Sommer hier ist absolut amazing). Woran ich mich definitiv gewöhnen musste, war der starke Wind, den es in Wellington wirklich immer gibt. Must- have für Welly: eine Windjacke!

Die ersten Ausflüge habe ich dann auch an den Wochenenden machen können, mit 2 Freunden, die ich über die Agentur kennengelernt habe. Zusammen haben wir schon einige coole Hikes gemacht, Welly erkundet, waren Feiern und haben einen Trip auf die Südinsel gemacht. Ich bin inzwischen seit fast 4 Monaten hier, mein Host Child ist schon 5 Monate alt und es war super schön und aufregend, ihre bisherige Entwicklung mitanzusehen. Ich freue mich wirklich jede Woche zu sehen, was für Fortschritte sie macht.

Ich arbeite normalerweise 40 Stunden die Woche. Morgens passe ich auf die Kleine auf und während sie schläft kümmere ich mich etwas um den Haushalt: Wäsche waschen, aufhängen und falten und die Küche sauber halten. Dann habe ich 4 Stunden frei, die ich grundsätzlich nutze um mit meiner Host Mum Trash TV zu gucken (Love Island=Beste, Gemma&Luca lieben wir) oder ab und zu mit einer Freundin Kaffee trinken zu gehen. Einmal die Woche habe ich auch Französisch Unterricht bei einer Privatlehrerin in einem Nachbarort, was mir sehr viel Spaß macht. Ich hätte bevor ich hierher gekommen bin, gar nicht gedacht, dass ich mit meiner 40 Stunden-Woche viel in meiner Pause schaffe, aber es geht echt sehr gut. Anschließend gehe ich mit Vespa (dem süßen Labradudel) Gassi und koche abends Dinner für uns alle. Das Kochen ist definitiv eine meiner Lieblingsaufgaben. Mein Host Dad hat mir zu Anfang alle Rezepte gezeigt und zusammen mit mir gekocht. Ich habe sämtliche neue und super leckere Rezepte gelernt und es macht mir immer noch sehr viel Spaß, sie zuzubereiten.

Zusätzlich dazu, dass ich mich mit meinen Gasteltern einfach unglaublich gut verstehe und von ihnen direkt als neues Mitglied der Familie behandelt wurde, habe ich auch einige tolle Freundschaften geschlossen. Über die Agentur, aber auch über Bumble/Tinder kann man viele andere Aupairs/Backpacker*innen oder Kiwis kennenlernen (btw läuft hier gefühlt halb Deutschland rum – es reisen unfassbar viele Deutsche nach Neuseeland). Ich bin mir nach meinen 4 Monaten hier schon super sicher, dass ich mit einigen den Kontakt auch nach meiner Zeit in Neuseeland auf jeden Fall aufrechterhalten werde!

Ich freue mich einfach unglaublich auf das nächste halbe Jahr, in denen ich mit meiner Host Family noch einige absolut coole Urlaube machen (Ich sag nur 2 Wochen Fiji = absolutes Highlight), aber auch mit Freunden noch coole Trips in Angriff nehmen werde. Es macht einfach unfassbar viel Spaß, Neuseeland zu bereisen und die einfach sehr krasse Natur hier
zu erkunden und ich kann kaum erwarten, mehr von dem Land zu sehen.
Ich bereue es kein bisschen, mich für mein Aupair-Jahr in Neuseeland entschieden zu haben. Ich habe bereits so viele tolle neue Menschen kennengelernt, mein Englisch hat sich enorm verbessert und ich sehe viele unglaublich schöne Orte. Meine bisherige Zeit hier hat mich bereits sehr zum positiven verändert- sie hat mich selbstständiger gemacht und mir gezeigt, dass es so cool sein kann, einfach mal einen großen Schritt zu wagen und ein bisschen Risiko einzugehen. Es lohnt sich zu 100% und ich kann einfach nur jedem raten, so eine Erfahrung für sich selbst zu machen!

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