Au Pair in Spanien

Erfahrungsbericht von Rosa

Schon seit der 7. Klasse schwebt mir der Gedanke eines Auslandsaufenthalt vor. Anfangs war mir zwar nicht klar ob Work and Travel oder Aupair oder doch einfach nur Rumreisen… dazu noch die riesen Auswahl an wunderschönen Städten - schnell fühlt man sich überrumpelt, da man wirklich extrem viele Möglichkeiten hat. 
Nach mehreren Vorträgen, was man spezifisch im Ausland für Möglichkeiten hat und worauf man achten muss, war klar, dass ein Aupair-Jahr am Besten zu mir passt. Gesagt getan bin ich auf die Agentur active abroad gestoßen. Diese hat mich durch das gesamte Aupair-Jahr begleitet und unterstützt. Nach dem Bewerbungsprozess und den ersten Familienvorschlägen wurde es langsam aber sicher ernst. Schon bei meinem ersten Familienvorschlag wusste ich, dass ich mich dort wohlfühlen werde und sagte schließlich JA. 
Doch den Schritt alleine, mit gerade mal 18 Jahren, ins Ausland zu wagen stellt man spätestens am Flughafen wieder in Frage. Trotz so großer Vorfreude auf Madrid fiel der Abschied von meinen Eltern und meinem Freund sehr schwer. Am Ende habe ich ihn aber tatsächlich gewagt und bin geflogen.  
Ein angenehmes Klima und meine Gastmama hat am Madrider Flughafen auf mich gewartet und willkommen geheißen. Der wohl aufregendste Tag überhaupt : neues Zuhause, neue Familie, neue Sprache, neue Umgebung, neues Land. Auf das erste Treffen mit den zwei Kindern war ich natürlich besonders gespannt. Doch bereits am selben Abend haben wir zusammen gespielt, die Hausaufgaben erledigt und zusammen Abendgegessen. Ich war mehr als glücklich und froh, dass mich mein gutes Bauchgefühl bei der Familie nicht enttäuscht hat. 
In Madrid bestand mein Alltag darin, dass ich morgens die Betten der Kinder mache, danach zur Sprachschule gehe, zu Mittag esse und dann so gegen 16:30 die Kinder aus der Schule abhole. Als Fahranfängerin hat mir der spanische Verkehr am Anfang ziemlich viel Angst eingejagt, doch bereits nach kurzer Zeit hat man sich so sehr daran gewöhnt, dass es schon fast wie im Schlaf klappt. Die Umgewöhnung wieder hier in Deutschland zu fahren ist nun wohl eher schwer :) 
Mit den Kindern habe ich mich vor allem um die Hausaufgaben und um ihr Deutsch gekümmert, denn obwohl beide Eltern spanisch sind, lernen die Mädels in der Schule deutsch. Danach ging es ab in den Pool oder wir haben uns kreativ ausgetobt. Natürlich war jeder Tag abwechslungsreich und es wurde uns nie langweilig. Auch gekocht und gebacken haben wir sehr viel zusammen, vor allem Freitagabends. Da habe ich nämlich auch abends auf die Kinder aufgepasst, da die Eltern meistens ausgingen. Pizzabacken oder einen typischen Marmorkuchen… in meinem Aupair-Jahr war wirklich alles dabei und die Kinder hatten sehr große Freude daran.  
In meiner Gastfamilie habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es wurde immer auf mich geachtet und ich wurde ins Familienleben eingebunden. An der Kommunion von meinem Mädchen habe ich sogar die restliche Familie kennengelernt und konnte ein bisschen Tradition und spanisches Temperament miterleben. 
Die Wochenenden hatte ich immer frei und konnte mit Freunden Madrid entdecken. Durch die Sprachschule lernt man total viele Aupairs kennen, mit denen man auf jeden Fall viele Abenteuer erlebt. Im Nachhinein hab ich immer ein Lächeln im Gesicht, wenn ich an die gemeinsam verbrachten Wochenenden denke.  
Trotz der Pandemie war mein Aupair-Jahr tatsächlich kaum eingeschränkt und ich konnte die Zeit so gut es geht ausnutzen. Es gab vorübergehend eine Ausgangssperre und eine generelle Maskenpflicht, aber ansonsten war sehr viel möglich. Beim Schreiben meines Erfahrungsberichts merke ich erst wie froh ich bin, den Schritt ins Ausland gewagt zu haben und damit eine neue Familie, Stadt und Freunde dazugewonnen zu haben. Es hat sich einfach mehr als gelohnt, mutig zu sein und auch bei Heimweh dranzubleiben und nicht aufzugeben.  
Also, falls du überlegst, TU ES ! In jedem Fall wird es dich weiterentwickeln und es wird dich bereichern. 

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