Au Pair in Australien

Erfahrungsbericht von Julia

Die Entscheidung

Den Traum, eine Zeit lang in Australien zu leben, hatte ich bereits mit 12. Mit den Jahren wuchs die Vorfreude und ich begann, konkrete Pläne zu schmieden: Erst Abitur, dann Führerschein, dann ab nach Down Under! Da ich jahrelang in Feriencamps und als Jungscharleiterin tätig war, lag die Entscheidung nahe, in Australien zunächst als Au-Pair zu arbeiten. Mit Hilfe von Active Abroad fand ich die für mich perfekte Familie: eine 8-köpfige Familie in Sydney! Warum perfekt? Erstens, weil sie in meiner Traumstadt lebte. Zweitens, weil die Kinder 5 bis 12 Jahre alt waren – mit jüngeren hatte ich keinerlei Erfahrung. Und drittens, weil sie einen Golden Retriver hatten – ein weiterer Traum von mir, seit ich denken kann. Wir lernten uns alle in einem Skypegespräch kennen und einigten uns darauf, dass ich 9 Monate lang Teil ihrer Familie sein würde.

Mein Leben als Au-Pair

Im August 2014 (ja, es ist ein Weilchen her ^^) begann mein Auslandsjahr. Meine Gastfamilie hatte mich mit offenen Armen empfangen, ich bekam das Poolhaus als eigene Unterkunft, das genau neben dem Pool, Garten und Haupthaus lag, und ein eigenes Auto, das ich auch in meiner Freizeit nutzen durfte. Ich kümmerte mich v. a. um die zwei jüngsten Kinder: um ein 5-jähriges Mädchen und einen 6-jährigen Jungen. Morgens half ich ihnen, sich zu richten, machte Frühstück und brachte sie zur (Vor-) Schule, während meine Gastmutter die drei anderen (ein 9-jähriges Mädchen und zwei Jungs – 10 und 12) zur Schule fuhr. Am Nachmittag holte ich die drei Jüngsten wieder ab, spielte mit ihnen, half ihnen bei den Hausaufgaben und brachte sie zu ihren Hobbys (Rugby, Schwimmen, Netball). Zudem half ich meiner Gastmutter hier und da mit dem Haushalt und Kochen. Wenn gerade eine Geburtstagsparty anstand, arbeitete ich auch mal an den Wochenenden. In meiner Mittagspause fuhr ich meistens in die Innenstadt Sydneys, um alle Ecken dieser wunderschönen Stadt kennenzulernen, traf mich mit anderen Au-Pairs und Backpackern, ging wellenreiten am Bondi Beach oder holte Schlaf nach, wenn ich zuvor Sydneys Nightlife ausgekostet hatte.

Australien entdecken

Die Wochenenden boten sich hervorragend für Kurztrips, wie z. B. zu den Blue Mountains (per Zug einfach zu erreichen) oder Jervis Bay (mit dem Auto) an. Weihnachten verbrachte ich zusammen mit meiner Gastfamilie in ihrem Strandhaus in North Avoca bei fast 40 °C und im Bikini – das war definitiv mal ein ganz anderes Weihnachten! Sydneys berühmtes Feuerwerk über dem Opernhaus bewunderte ich zusammen mit Freunden von den Royal Botanic Gardens aus (kostenlos, allerdings muss man sich schon morgens einen Platz sichern!). Danach gaben mir meine Gasteltern netterweise frei, bis bei den Kindern die Schule wieder losgehen würde. Also machte ich einen 10-tägigen Roadtrip durch Tasmanien (meine Highlights: die Wine Glass Bay & Bay of Fires), flog dann nach Adelaide, mietete ein Auto und fuhr nach Port Lincoln (South Australia) zum Shark Cage Diving (Käfigtauchen zu den Weißen Haien – definitiv eines der aufregendsten (und teuersten – 500 A$) Dinge, die ich bisher erlebt habe!). Nach dieser Reise wieder in Sydney zu sein, fühlte sich an wie nach Hause zu kommen.

Nach dem „Work“ das „Travel“

Ich arbeitete noch einige weitere Monate als Au-Pair, in denen mich meine Schwester und Mama für ein paar Wochen besuchen kamen und genauso herzlich von meiner Gastfamilie empfangen wurde wie ich. Nach meiner Au-Pair-Zeit kaufte ich mir zusammen mit einem Freund ein Auto und wir fuhren von Sydney nach Canberra, dann Melbourne, dann die Great Ocean Road entlang bis nach Adelaide. Von dort aus ins Outback: Coober Pedy, Uluru, Alice Springs bis nach Darwin und die Ostküste „runter“ – d. h. von Cairns bis nach Sydney. Meine Herzensempfehlungen: das ganze Outback (!), die Crocosaurus Cove in Darwin (und den Cage of Death), die Whitsunday Islands und Fraser Island!

Rückblick nach 7 Jahren

Das Jahr in Australien war die beste Entscheidung meines Lebens und heute, 7 Jahre nach meinem Rückflug nach Deutschland, fühlt es sich noch immer so an, als hätte ich das alles erst gestern erlebt. Umso schockierender ist es, Bilder von den Kinder zu sehen und mir bewusst zu werden, wie erwachsen sie alle geworden sind! Mittlerweile habe ich mir übrigens auch meinen zweiten Kindheitstraum erfüllt, aber anstatt eines Golden Retrievers wurde es ein australischer Schäferhund – der Kommentar meiner Gastmutter: „Such a cute puppy, and I love the Aussie link!“

Roman „Küss mich Wombat! – Roadtrip durch Australien“

Wenn auch du schon immer mal nach Australien wolltest, kauf dir ein Flugticket und trau dich einfach! Du wirst es nicht bereuen, versprochen! Und wenn du wissen möchtest, wie genau der Alltag eines Au-Pairs aussieht und was Australien noch alles zu bieten hat, dann schau doch einfach mal in meinen Reise-/Liebesroman „Küss mich, Wombat! – Roadtrip durch Australien“ rein – den gibt’s als E-Book, Taschenbuch und Hardcover auf Amazon, in deiner Lieblingsbuchhandlung oder gerne auch direkt bei mir – auf Wunsch auch mit Widmung. Erreichen kannst du mich via Instagram: kuess_mich_wombat.

Cheers,

Julia

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