Au Pair in Schweden
Erfahrungsbericht von Carolin
Leben in Schweden - das war mein Traum, nachdem ich vor 7 Jahren das erste mal in diesem wunderbaren Land war, in der Hauptstadt Stockholm. Damals war ich zwar nur eine Woche im Pippiland, aber das reichte aus, um mich so zu begeistern.
Ich wollte eigentlich so bald wie möglich wieder dorthin, im Rahmen eines Auslandsjahres während der 10. oder 11. Klasse. Diese Idee warf ich jedoch schnell wieder über Bord, es wäre einfach zu kostspielig geworden. Aber ich gab meinen Traum nicht direkt auf, sondern plante einfach einen Aufenthalt nach dem Abi. Schon ein Jahr zuvor suchte ich mir eine Agentur heraus, die Au Pairs in alle möglichen Länder vermittelt, schließlich stieß ich dann auf ActiveAbroad. Ich forderte also Infomaterial an, füllte alles aus, schickte es wieder zurück und begann zu hoffen. Gleichzeitig fing ich an schwedisch an einer VHS zu lernen, ich wollte ja vorbereitet sein. Dann begann das Warten und endlich kam eine Mail von einer Familie aus Malmö. Wir telefonierten und glücklicherweise entschied sie sich für mich. 3 Monate später, Ende April sollte es für mich losgehen. Normalerweise beginnen die meisten Au Pairs ihr Jahr im August, nach den Sommerferien.
Da meine Familie aber vor mir bereits ein Au Pair aus Rheinland-Pfalz hatte, wo man das Abitur schon im März macht, konnte auch ich schon früher kommen. Jetzt ging es also richtig los! Wie aufregend alles am Anfang war! Neues Land, neue Stadt, neue Familie - ein komplett neues Umfeld also. Erleichtert wurde mir alles dadurch, dass ich deutsch mit allen sprechen konnte, da meine Gastmutter auch aus Deutschland kommt, zufälligerweise sogar auch aus Rheinland-Pfalz (schwedisch verstehen ging durch meinen Sprachkurs ganz gut, meine schwedischen Sprachfähigkeiten reichten jedoch noch nicht aus). Mit meiner Familie hatte ich also schon mal mehr als Glück, alles passte! Jetzt musste ich nur noch Kontakt zu anderen Au Pairs finden. Zum Glück stand direkt am Samstag darauf ein Au Pair Treffen an, organisiert von der deutschen Gemeinde in Malmö. So lange musste ich dann noch nichtmal warten, aus Zufall traf ich bereits zwei Au Pairs auf meiner ersten Erkundungstour mit dem Fahrrad durch Malmö in einem Park. Wieder Glück gehabt! Mit ihnen verbrachte ich dann also meine Wochenenden der ersten zwei Monate bis die Sommerferien begannen und ich für einen ganzen Monat selber Urlaub in der Heimat machte. Danach war es nochmal schwer zurückzukommen. Ein Monat Pause ist schon lang, es war also ein Neustart, da ich nun wieder neue Au Pairs kennen lernte. Aber auch hier hatte ich wieder Glück, schnell hatte ich meine "Dreierbande" gefunden, mit denen ich alle weiteren Wochenenden verbrachte, die kommen sollten.
Unsere Devise war immer so viel wie möglich zu sehen und zu entdecken und so bereisten wir fast ganz Südschweden. Wir kamen aber auch mal über Skåne hinaus, nach Göteborg und Växjö (Småland). Mit ihnen zusammen machte ich auch noch zwei Sprachkurse in der Folkuniversitet. Unter der Woche blieb genug Zeit sich vormittags zu treffen, um zum Beispiel Kaffee zu trinken, in die Bibliothek zu gehen, schwimmen zu gehen oder Fahrradtouren zu machen. Das Highlight am Dienstagabend war immer die Chorprobe des Studentenchors mit dem ich auch aktiv das Luciafest erleben durfte. Unbedingt empfehlenswert! So gestaltete sich mein Jahr also aus einigen Zufällen zu einem vollkommen geglückten Schwedenaufenthalt.
- Ich bin allen sehr dankbar, die dieses Jahr so für mich möglich gemacht haben. Zum Schluss noch ein paar Tipps, was man in Südschweden gemacht und erlebt haben sollte ;)
- Karneval in Lund, wenn er denn stattfindet ;) und Lund überhaupt
- Nationalfeiertag, Mittsommer und Lucia
- Ausflug in einen Tierpark, Elche gucken!
- die südlichste Spitze Schwedens, Falsterbo mit feinsten Sandstränden
- die Kleinstadt Ystad, Filmstadt der Wallanderkrimis
- einmal rüber über die Öresundsbrücke nach Kopenhagen
- dann am besten gleich eine Öresundsrundfahrt mit Halt in Helsingør, Helsingborg, Landskrona
- alle möglichen Nationalparks: Kullaberg, Stenshuvud, Söderåsen, HovsHallar, Vattenriket bei Kristianstad
- Blekinge, vor allem, wenn man dort Au Pairs kennt ;)
Und und und... Letztendlich erlebt jeder das Jahr auf seine Weise, ich kann nur sagen, dass es sich für mich mehr als gelohnt hat, ein Jahr als Au Pair in Schweden zu verbringen, eine Erfahrung, die einem keiner nimmt!